Freitag, 1. Februar 2008

ebundesanzeiger.de - Das Aus für die deutsche GmbH?

Wir fordern: Die automatisierte Abfrage von Jahresabschlüssen & Finanzberichten unter ebundesanzeiger.de durch SpamBots oder Webcrawler/Spider muss verhindert werden.

Alle Kriminelle, windige Geschäftemacher und ausländische Konkurrenten haben mit dem ebundesanzeiger.de einen kostenlosen, einfachen und anonymisierten Zugang zu den Finanzdaten jeder GmbH in Deutschalnd. Dies sehen wir als Schwächung des gesamten deutschen Mittelstands.

Bislang wurde die wirtschaftliche Lage des deutsche Mittelstands stets in anonymisierter Form veröffentlicht. Mit einem 200 Dollar Software-Programm (natürlich in Indien programmiert) kann man nun ANONYM & KOSTENLOS eine fantastische Adressdatenbank mit Bilanz-Daten aller deutscher Kapitalgesellschaften erstellen.
Diese Datenbank kann man ganz simpel mit Daten wie Namen, email, Web-Adresse erweitern. Die Spam-Versender in aller Welt werden sich darauf stürzen.

Wer profitiert noch:
- windige Geschäftemacher (diese kostenlose Datenquelle ist unbezahlbar)
- Kriminelle (Selektion lohnenswerter Ziele)
- Wirtschaftsspionage in Deutschland jetzt noch günstiger und anonymer
- ausländische Wettbewerber (deutsche Unternehmen sind hier im Nachteil)
- Die Limited als Rechtsform und andere ausländische Rechtsformen, die deutsche GmbH wird ein Auslaufmodell
- Die Gewerkschaften erhält nun umfassenden Zahlenmaterial über den Mittelstand für Tarifverhandlungen
- Zulieferbetriebe werden ganz agressiver über Preise verhandeln können, ebenso der normale Angestellter über seinen Lohn, wenn die internen Finanzdaten so leicht zu beschaffen sind

Sollte ebundesanzeiger.de weiterhin eine automatisierte, computergestütze Massenabfrage der Bilanzdaten aller deutscher Unternehmen zulassen, so wird es spätestens 2008 eine Protestwelle deutscher Firmeninhaber geben, weil so sorglos mit deren Daten
umgegangen wird.
Folgendes Szenario wäre möglich (wenn nicht sogar schon dran gearbeitet wird): Eine Software scannt alle Jahresabschlüsse und sammelt die Adressen von Unternehmen mit hohen Forderungen heraus und verkauft diese Adressen an Inkassounternehmen. (analog Verbindlichkeiten -> Kreditunternehmen; keine Altersvorsorge -> Versicherungen, ...).

Die Informationen über den finanzellen Status einer GmbH müssen öffentlich sein - aber die Hürde (gerade für computergesteuerte Abfragen) muß erhöht werden! z.B. durch Captcha (http://de.wikipedia.org/wiki/Captcha) oder besser einer kleinen Gebühr je Abfrage (wie z.B. bei der SchuFa).
Eine kleine Gebühr hebt die Hemmschwelle "einfach mal so" die Bilanzdaten des eigenen Arbeitgebers, Wettbewerbers oder Bekannten abzufragen. Weiterhin macht es eine automatisierte Softwareabfrage praktisch unmöglich und vermeidet generell einen anonymen Zugriff auf die Bilanzdaten. Der Einwand, sichere Bezahlsysteme einbauen sei zu kompliziert, gilt schon lange nicht mehr (siehe z.B. T-Pay der Telekom, clickandbuy, PayPal, Moneybookers)
Wieso wird ein hoher Aufwand betrieben die sensiblen Finanzdaten verschlüsselt von der Firma an ebundesanzeiger.de zu senden (damit keiner die Daten beim Transfer abhören kann), um dann die Daten frei und kostenlos im Internet anzubieten?

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